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News vom 13.06.2011
   

Einen Tagessieg bei einer großen Rennradveranstaltung zu feiern, ist schon etwas ganz Besonderes, denn ich hatte an diesem Tag großes „Glück im Unglück“. Die Wetterverhältnisse waren trüb und regnerisch, und vom Start an regnete es. Zwischendurch machte der Regen zwar hin und wieder Pause, aber die Abfahrten waren extrem gefährlich und dementsprechend vorsichtig versuchte ich die Kurven zu fahren. Plötzlich, einige hundert Meter nach einer Kurve auf einer geraden Stelle, kam ich zu Sturz, ich weiß nicht einmal genau, wie es passierte, aber das Vorderrad rutschte plötzlich weg, und ich schlug zuerst mit dem Kopf, und dann mit der linken Körperseite, auf. Auch einen nachkommenden Radfahrer hat es erwischt, und so schlitterten wir beide über den Asphalt dahin. Nach einigen Schrecksekunden und ziemlich unter Schock stehend stand ich auf, ich sah nur, dass ich blutete und die Hose auf der linken Seite zerfetzt war, und auch beim linken Arm hatte ich Abschürfungen, aber es war zum Glück nichts gebrochen. So setzte ich mich gleich wieder aufs Rad, denn irgendwie wollte ich wieder zurück nach Lienz kommen … Und ich dachte mir auch noch, dass ein Formel-1-Fahrer nach einem Unfall auch gleich wieder ins Auto steigt, um das Ganze besser bewältigen zu können. So trat ich weiter in die Pedale, um die "Extrem-Strecke" über 123 km und 2.650 Höhenmeter zu Ende zu fahren. Bei den Abfahrten habe ich wie Espenlaub gezittert, weil die Straßen nach wie vor zum größten Teil regennass waren, aber ich wollte nur irgendwie ins Ziel kommen. Dort konnte ich meinen Ohren nicht trauen, als ich hörte, dass ich Tagessiegerin geworden war. Ich stand gerade im Sanitätszelt, um meine Wunden erstversorgen zu lassen, und dann bekam ich diese Nachricht, ich freute mich so sehr über diesen unerwarteten Sieg, ein so großes Radrennen habe ich bis heute noch nicht gewinnen können. Mein Sponsor, Ing. Franz Leeb, kam zum 23. Mal in Folge ohne Sturz und Defekt ins Ziel; bei meinem Vereinskollegen Anton Bernhard (am Foto mit seiner Tochter Sophie zu sehen) vom RC MTB ÖAMTC Möllbrücke verhinderte nur ein Defekt eine Platzierung im Spitzenfeld. Die Siegerehrung in Lienz war wunderschön, an diesem Tag genoss ich den Applaus am Siegertreppchen ganz besonders. Abschließend möchte ich zu meinem Rennverlauf Ralph Waldo Emerson zitieren: „Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.“

 
 
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