Begonnen hat das Abenteuer "13.07.2008" im Herbst des Jahres
2007. Günther Mirnig (Coach von Hannes Hempel) meinte damals zu
mir, dass ich die "geborene Ausdauerathletin" sei. Aber -
so Günther - wenn ich jedes Jahr so viele Rennen mache, dass
ich zum Ironman "kaputt" an den Start gehe, werde ich nie
eine gute Leistung bringen. Was Günther sagte, wollte ich
zuerst nicht glauben, aber dann habe ich mich "kleiner Sturschädel"
entschlossen, endlich mal auf jemanden zu hören. So habe ich
weniger Rennen gemacht, obwohl es sehr oft Diskussionen gab, da
ich als Renntyp nur sehr schweren Herzens auf meine geliebten
Rennen verzichtete. Aber der 13. Juli sollte Günther Recht
geben: 9:18,49 h lautete die unglaubliche Endzeit beim Ironman.
Die Grundlage für diesen Erfolg waren der Verzicht auf die
vielen Rennen, das gezielte Schwimmen im Hallenbad unter
Beobachtung und das veränderte Radtraining. Nachdem ich acht
Jahre lang alleine am Rad trainiert habe, hat mich Günther
davon überzeugt, dass auch Gruppentraining Spaß machen kann.
Diese Truppe umfasst sehr gute Rennradfahrer, und da wurde ich
bei den Ausfahrten mehr als gefordert. Die letzten vier Wochen
vor dem Ironman waren sehr hart, ich hatte viele Ideen, bei
welchen Rennen ich aus Testzwecken noch starten könnte, aber Günther
"erteilte mir keine Starterlaubnis". So scharte ich in den
letzten Tagen vor dem 13. Juli schon in den Startlöchern, um
endlich loslegen zu können. Um 7.00 Uhr in der Früh war es
dann so weit, ich durfte endlich los schwimmen. Bei der ersten
Disziplin habe ich den großen Vorteil, dass ich als Profi
weiter vorne starten darf, was auch zu einer (für mich) guten
Schwimmzeit führte. Voll motiviert stieg ich aufs Rad und
spulte Kilometer um Kilometer ab. Es regnete zwischendurch
leicht, dann war es drückend schwül, und kurz nach 13.00 Uhr
war ich dann in der Wechselzone, um zum Laufen zu wechseln. Plötzlich
tauchte jemand vom ORF auf, um mir mitzuteilen, dass ich beste
Österreicherin sei. Ich konnte es nicht glauben, da Vroni Hauke
als große Favoritin galt, und so lief ich völlig euphorisch
aus der Wechselzone hinaus, um die 42,195 Kilometer in Angriff
zu nehmen. Die Zuseher waren einfach phantastisch, immer wieder
hörte ich meinen Namen, ich wurde förmlich über die
Laufstrecke getragen. Der Einbruch, auf den ich "wartete",
kam nicht, und so konnte ich mit einer Marathonzeit 3:07,47 h
meine Laufstärke ausspielen. Die letzen drei Kilometer vor dem
Ziel habe ich dann so richtig genossen, es ist einfach
unbeschreibbar, wie sich das anfühlt. Ich bekam Gänsehaut,
zwischendurch rannen mir immer wieder Tränen herunter, und mit
einem irr schönen Gefühl lief ich über die Ziellinie. Dort
erwarteten mich schon meine Familie und meine Freunde sowie das
Betreuerteam rund um Werner, Beate & Wolfgang sowie
Christian und Chris, die mich perfekt unterstützt haben. Günther
Mirnig kam bald nach mir ins Ziel, und er freute sich riesig,
dass Hannes Hempel und ich an diesem Tag die besten Österreicher
waren! |